Young woman showing inflamed gums on grey background, closeup


Parodontologie

Wenn sich Parodontitis entwickelt, eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates, können verschiedene Entzündungsreaktionen im Körper auftreten. Die infektiösen Bakterien können über den Blutkreislauf im gesamten Körper verteilt werden. Gesundes Zahnfleisch sollte nicht bluten.

Wir sind hier, um Ihnen zu helfen, Ihre individuelle Zahngesundheit zu schützen!

Wie läuft eine parodontologische Behandlung ab?

Um eine Parodontitis zu behandeln, starten wir in unserer Zahnarztpraxis mit einer gründlichen Anamnese und Untersuchung. Dabei machen wir auch Röntgenbilder und messen die Zahnfleischtaschen, um alle notwendigen Befunde zu erfassen.

Parodontologisches Aufklärungs- und Therapiegespräch (ATG)

Zu Beginn findet ein ärztliches Gespräch statt, bei dem wir Ihnen den Befund und die Diagnose der Untersuchung erklären. Wir besprechen auch die Bedeutung eines gesundheitsbewussten Verhaltens sowie die Reduktion von externen und internen Risikofaktoren. Außerdem erläutern wir Ihnen die individuelle Therapie und mögliche Alternativen dazu.

Hygienephase (Mundhygienephase, MHU)

Damit Sie Ihre Zähne zu Hause optimal pflegen können, erhalten Sie von uns eine umfassende Anleitung mit praktischen Tipps. Wenn notwendig, entfernen wir durch die Reinigung der Zahnoberflächen alle erreichbaren Beläge, um die Anzahl der Bakterien zu reduzieren.

Antiinfektiöse Therapie (AIT)

Bei der antiinfektiösen Therapie werden unter örtlicher Betäubung die bakteriellen Beläge von der Wurzeloberfläche unterhalb des Zahnfleischsaums entfernt.

Befundevaulation (BEV)

Nach etwa 3 Monaten erfolgt eine erneute Bewertung des Zahnfleisches, um den Fortschritt der Behandlung zu überprüfen. Bei tiefen Zahnfleischtaschen wird eine erneute Reinigung durchgeführt, und falls notwendig, kann ein chirurgischer Eingriff bei schwer zugänglichen Stellen erforderlich sein.

Erhaltungstherapie (UPT)

Die unterstützende Parodontosetherapie an, um das Behandlungsziel zu erhalten, geht über einen Zeitraum von 2 Jahren.  Die Termine richten sich nach Schweregrad,  Risiko und Einstufung.

Ohne regelmäßige Nachsorge kann sich die Erkrankung wiederholen und der Zahnhalteapparat weiter zerstört werden. 

Auch ergänzende Therapien wie Ernährungsberatung, Blutanalyse, Vit D-Bestimmung, Antibiotika, Hyaluronsäure, Probiotika und Laser-Desinfektion bieten wir an.

Wieso ist eine parodontologische Behandlung wichtig?

Eine der häufigsten Erkrankungen der Zähne ist Parodontitis, eine durch Bakterien verursachte Entzündung des Zahnhalteapparates. Ohne Behandlung kann die Entzündung zu einem Abbau des Kieferknochens führen und Zahnverlust verursachen. 

Eine gute Mundhygiene kann das Risiko für Parodontitis verringern und auch das Risiko für andere Allgemeinerkrankungen wie Herzinfarkt, Bluthoch-druck, Schlaganfall, Blutfett, Diabetes mellitus und Übergewicht reduzieren.

Es gibt auch einen Zusammenhang zwischen Parodontitis und Werkstoffen, die in der Mundhöhle vorhanden sind. Manche Menschen reagieren empfindlicher auf bestimmte Werkstoffe als andere, was zu Entzündungen und Reizungen im Mund führen kann. In einigen Fällen können diese Entzündungen den Beginn oder das Fortschreiten von Parodontitis begünstigen.

Es gibt bestimmte Metalle, wie zum Beispiel Nickel, die bei einigen Personen allergische Reaktionen im Mund hervorrufen können. Eine Nickelallergie kann Entzündungen im Zahnfleisch auslösen, die das Fortschreiten von Parodontitis begünstigen. Auch Amalgamfüllungen, die Quecksilber enthalten, können in einigen Fällen Entzündungen im Mund hervorrufen und das Risiko für Parodontitis erhöhen.

Es gibt jedoch auch Werkstoffe, die im Mund helfen können, Parodontitis zu behandeln. Zum Beispiel kann ein lokal appliziertes Antibiotikum, das direkt auf das betroffene Zahnfleisch aufgetragen wird, helfen, die Bakterien zu bekämpfen, die Parodontitis verursachen. Andere Materialien wie Hyaluronsäure und Probiotika können zur Unterstützung der Regeneration eingesetzt werden.

Diabetes

Zwischen Parodontitis und Diabetes mellitus besteht ein dreifach erhöhtes Risiko. Die Parodontitis-Therapie ist bei Diabetes-Patienten schwieriger.

Zur Diagnose werden der individuelle Parodontitis-Status PSI erhoben, ein Bakterien-Gentest und ein Parodontitis-Risiko-Test durchgeführt. Auch die Entzündungsneigung und Material-unverträglichkeit können geprüft werden.

Rauchen

250 schädliche und krebserregende Stoffe sind in Zigaretten enthalten, welche die Blutgefäße belasten und zu Arterienverengung sowie erhöhter Herzaktivität führen. 

Rauchen kann zu verschiedenen Krankheiten führen wie Arteriosklerose, Schlaganfall, Herzinfarkt, Mundtrocken-heit, veränderten Geschmackspapillen, Haarzunge, Leukoplakie oder Platten-epithelkarzinom. 

Obwohl das Zahnfleisch bei Rauchern klinisch oft unauffällig aussieht, ist es paradoxerweise geringer durchblutet, was die Immunantwort beeinträchtigt und die Wundheilung negativ beeinflusst.

Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft ist das Zahnfleisch besonders anfällig für Entzündungen aufgrund von Hormon-veränderungen. 

Eine unbehandelte Parodontitis erhöht das Risiko für Frühgeburten. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig professionelle Zahnreinigungen vor, während und nach der Schwangerschaft durchführen zu lassen. 

Die Kariesprophylaxe und die Gesunderhaltung des Zahnhalteapparats haben während der Schwangerschaft einen hohen Stellenwert.

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